Hubert Bessler neuer König in Capellen

Königsthron 2013 (von Elke Jansen)
Königsthron 2013 (von Elke Jansen)

Von Helene Wentker

 

War Franz-Josef Düchting, Vorsitzender der St-Antonius-Schützenbruderschaft, gegen 12 Uhr noch allerbester Dinge und spekulierte „diesmal auf einen jungen Thron“, verdüstert sich eine Stunde später die Lage dramatisch. Ein junger Thron ist plötzlich im Jahr 1 nach den großen Jubiläumsfeierlichkeiten zum 350-jährigen Bestehen der Bruderschaft in unerreichbare Ferne gerückt.

Und wäre da nicht die alte Garde um den König 2012 Josef Ening gewesen: Tungerloh-Capellen stünde möglicherweise diesmal ohne König da. Aber „wir ziehen das Ding durch und retten das Fest“, zeigt sich der Alt-König gegen 14.30 Uhr kampfbereit. Lautstark johlen Alt-Königin und Ehrendamen bei jedem Schuss, der dann fällt: Entschlossen halten Hubert Bessler und Josef Leinen auf die traurigen Fetzen des Federviehs, bis der beim 212. Schuss aufgibt und seine allerletzten Federn fallen lässt. Endlich! Gerettet! Jubel bricht aus. Capellen hat seinen neuen König. Es ist Hubert Bessler (65), soeben noch im Hofstaat von Josef Ening. Dessen Sohn Stefan kann nicht fassen, was da abgeht. „Wer wird denn Königin?“, fragt er perplex und traut seinen Ohren nicht: „Deine Mutter“, schallt es ihm entgegen. Nun spielen die drei Paare „Bäumchen wechsel dich“: Neue Königin wird Edeltraud Ening. Throngefolge Josef Ening mit Walburga Bessler sowie Josef und Waltraud Leinen.

Dramatische Szenen sind diesem glücklichen Ende vorausgegangen. Als sich zwischen 13 und 14.30 Uhr kein Schütze mehr an die Stange wagt und auch Jungschütze Alexander Höing als letztverbliebener Aspirant nicht mehr zielen mag, stecken Frauen aus der Bauernschaft die Köpfe zusammen: „Wir dürfen ja nicht, sonst wär der schon längst runter“, geben sie sich entschlossen. Versteinerte Mienen in Vorstands- und Offiziersreihen. Eisernes Schweigen und Verhandeln in kleinem Kreis. Gegen 14.30 Uhr lässt Major Karl-Heinz Twenter seine Schützen antreten: „Das Fest lebt und stirbt mit dem König. Ein 70-Jähriger hat euch 2012 gezeigt, wie es gehen kann. Ich hab euch antreten lassen, um zu zeigen, wie ernst die Situation ist. Wir haben Frauen, die wollen schießen. Bisher geben das unsere Statuten nicht her. Überlegt euch, was jetzt geschieht. Wenn bis 15.15 Uhr kein Anwärter zu erkennen ist, werden wir auch Damen schießen lassen.“ So weit ist es in Capellen nicht gekommen. Es war der 70-Jährige und sein alter/ neuer Hofstaat, die die Kohlen aus dem Feuer geholt haben.

 

Quelle: www.azonilne.de

 

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Kommentare: 2
  • #1

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